Die im Frühjahr 2013 durchgeführte Auswertung der Befragung der Telekom Beschäftigten zur Guten Arbeit hat verdeutlicht, dass es klare Handlungsbedarfe zur Guten Arbeit im Telekom Konzern gibt! Auf der Grundlage der Befragungsergebnisse und den Inhalten des Tarifpolitischen Aktionsprogramms hatte der ver.di Bundesfachbereich nach einem intensiven Diskussionsprozess die tarifpolitischen Handlungsfelder für die Kampagne „ Gute Arbeit“ im Telekom Konzern festgelegt:
Zur „Guten Arbeit“ gehören nicht nur ein leistungsgerechtes Einkommen und sichere Berufsperspektiven. Arbeit die Sinn hat, auch Freude und Bestätigung mit sich bringt; Arbeit, mit möglichst wenigen körperlichen und psychischen Belastungen und die die Gesundheit nicht schädigt und Arbeit, die so organisiert ist, dass sich die Beschäftigten als Menschen behandelt fühlen, gehören nach dem DGB Index GUTE ARBEIT ebenso dazu.
Das ist nicht alles!
An den im Tarifinfo 10aufgezeigten Beispielen wird deutlich: GUTE ARBEIT – hat viele Gesichter! Neben den hier aufgeführten gibt es noch viele weitere: Der Schutz vor betriebsbedingter Beendigungskündigung, geregelte Arbeitzeiten, verlässliche Freizeitplanung, ein effektiver Arbeits- und Gesundheitsschutz und vieles andere mehr! Eines haben alle Elemente „Guter Arbeit“ gemeinsam: sie fallen nicht vom Himmel! Sie sind Ergebnis einer kontinuierlichen Auseinandersetzung / Diskussion zu den unterschiedlöichen Elemeneten und das tägliche Ringen um Verbesserung!
Weitere Informationen im Tarifinfo 10: Variable entschärfen - Altersteilzeit - Nachwuchskräfte - Überlastung erkennen und ihr entgegenwirken - Individuelle Auszeiten -Altersreduzierte Arbeitszeit
04. März 2015
Nachdem es ver.di gelungen ist den Arbeitgeber zu den Themen „Gute Arbeit“ und Lebensarbeitszeitkonten im Herbst 2014 wieder an den Verhandlungstisch zu holen, ist es nun gelungen eine Einigung zu Eckpunkten zu erzielen!
Ab 01.01.2016 werden Lebensarbeitszeitkonten (bei T-System, T-Systems GEI zum 01.07.2016) als auch verbindliche Regelungen eines Tarifvertrages Belastungsschutz eingeführt. Die Regelungen gelten zunächst für folgende Konzern Unternehmen der Telekom: DTAG, TDG, T-Service Gesellschaften, T-Shop, RSS, T-Systems und T-Systems GEI!
Mit den Eckpunkten liegen jetzt die Inhalte zu den beiden Themen fest, die zwischen den Tarifvertragsparteien in den nächsten Wochen, in Form konkreter tariflicher Regelungswerke, ausverhandelt werden.
Die detailierte Darstellung der Eckpunkte ist im Tarifinfo Nr. 9 nachzulesen.
16. Oktober 2014
Nach zwei ergebnislosen Spitzengesprächen zu den Themen „Gute Arbeit“ und „biografieorientierte Arbeitszeitkonten“ (ver.di berichtete mit Tarifinfo Nr.7 im September) haben die Beschäftigten und die ver.di Betriebsräte klar gemacht, dass sie es nicht hinnehmen wenn der Arbeitgeber die Belastungssituation der Beschäftigten ignoriert! Das hat offensichtlich gewirkt!
ver.di hat in Verhandlungen mit den Arbeitgebern des Deutschlandsegments ein Eckpunktepapier durchgesetzt!
Inhalt sind Antworten zur Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen zu den Themen Belastungsschutz und biografieorientierte Arbeitszeitkonten und zum Umgang mit den vorhandenen, aktuell aufgelaufenen Arbeitszeitthemen in der DTT, der DTTS und der DTKS. Ernsthaftigkeit unterstrichen!
Um die Ernsthaftigkeit - der „Verhandlungsofferte“ - zu unterstreichen, haben sich die Arbeitgeber des Deutschlandsegments in dem Eckpunktepapier - zu „Knackpunkten“ der bisher geführten Verhandlungen - erklärt.
Die Arbeitgeber des Deutschlandsegments binden sich z. B. den Abschluss einer tariflichen Belastungsschutzregelung zu unterstützen und akzeptieren - zum Thema Langzeitkonten - die ver.di Forderung nach einer gesonderten Zahlung eines Arbeitgeberanteils in das auf Konzernebene vorgesehene Langzeitkonto:
- Der gesonderte Arbeitgeberbeitrag beträgt je Beschäftigten (Voraussetzung ist die Beteiligung am Langzeitkontensystem) 300 € pro Jahr, sofern deren Einkommen derzeit 41.370 € Jahreszielentgelt nicht übersteigt.
- Der zusätzliche Beitrag ist gesichert für die Jahre 2015 bis einschließlich 2018, also für vier Jahre!
- Die Arbeitgeber des Deutschlandsegments bekennen sich zu einer Tariflösung, die für den Fall, dass ab 2018 keine zusätzlichen
Arbeitgeberbeiträge gezahlt werden, ver.di die Option zur umfassenden Schließung des Konzernlangzeitkontenmodells besitzt.
Flankierende Regelungen zur aktuellen, angespannten Servicesituation! Um die derzeitige, angespannte Servicesituation im Operativen Segment Deutschland - parallel zu den vereinbarten Tarifverhandlungen -, zu „entspannen“, wurden Übergangsregelungen bezüglich des Umgangs mit Rotkonten bzw. Mehrarbeit bis Ende Januar 2015 vereinbart.
Die flankierenden Regelungen zur aktuellen, angespannten Servicesituation im Überblick:
DTTS/DTT:
- Beschäftigte, deren Arbeitszeitkonten sich aktuell im Rotbereich befinden erhalten die Möglichkeit, bis zu 100 Std. in das Langzeitkonto gemäß des aktuellen TV Arbeitszeitkonten umzubuchen.
- In einem zweiten Schritt wird diese Umbuchoption von bis zu 100 Std. auch für neu entstehende Stunden in Rotbereichen der Arbeitszeitkonten bis Ende Januar 2015 vorgesehen
- Für jede Stunde die umgebucht wird, erhalten die Beschäftigten eine pauschale Zahlung in Höhe von 5 €.
DTKS:
- In der DTKS bestehen keine tariflichen Langzeitkonten. Deshalb wird ab 15.10. 2014 bis Ende Jan 2015 eine besondere, separate
Erfassung der in diesem Zeitraum entstehenden Dispozeiten erfolgen.
- Für die dort aufgebauten Zeiten werden in einer vergleichbaren Höhe wie in DTTS/DTT pauschale Zahlungen (mittels Tankgutscheinen) realisiert. Für jeweils 10 Stunden erfolgt die Verausgabung eines Tankgutscheines. Werden zwischen 11 und 30 Stunden geleistet wird ein zusätzlicher Tankgutschein verausgabt. Ab 31 Stunden erfolgt die Verausgabung von zwei zusätzlichen Tankgutscheinen.
- Ab Januar sind verbindliche Abbaupläne der aufgebauten Zeiten zu realisieren. Die Beschäftigten erhalten ein Entscheidungsrecht, alternativ diese Zeiten in das Konzernlangzeitkonto zu überführen.
Späte Einsicht ist besser als keine!
ver.di begrüßt, dass die Vereinbarung der Eckpunkte mit den Arbeitgebern im Deutschlandsegment möglich war. Damit ist der Weg für Verhandlungen zur Guten Arbeit im Telekom Konzern wieder frei. Mit den getroffenen Übergangsregelungen schafft ver.di die Möglichkeit, der aktuellen angespannten Arbeitszeitkontensituation zu begegnen. Nun kommt es allerdings darauf an, in den Verhandlungen wirksame Mittel zum Belastungsschutz der Beschäftigten und ein attraktives Modell zu Konzernlangzeitkonten zu schaffen.
ver.di wird jetzt den erklärten „ernsten Willen“ des Arbeitgebers zu Lösungen zu kommen - in den Verhandlungen einfordern! Ein zurück gibt es nicht mehr!
17. September 2014
In den vergangenen Wochen hat ver.di versucht, wieder Bewegung in die Verhandlungen zur „Guten Arbeit“ und zu „biografieorientierten Arbeitszeitkonten“ zu bringen. In zwei aktuell geführten „Spitzengesprächen“ zwischen ver.di und der Arbeitgeberseite (unter Beteiligung des derzeitig amtierenden Telekom Personalvorstandes) ist es allerdings nicht gelungen, die „Knackpunkte“ zu lösen!
Eine Lösung scheitert derzeit an der einsichtslosen Arbeitgeberhaltung! Warum ignoriert die Arbeitgeberseite die Belastungssituation der Telekom Beschäftigten? Schon die Ergebnisse der ver.di Befragung der Telekom Beschäftigten zur „Guten Arbeit“ reichen aus, um zu erkennen, dass die Telekom Beschäftigten in ihrem Arbeitsalltag erheblichen Belastungen ausgesetzt sind.
Arbeitshetze, Eingriffe in geplante Arbeits- und Erholzeiten, verbunden mit zunehmender Komplexität, sind hier als prägende Merkmale zu nennen. 53% der BefragungsteilnehmerInnen gaben an, unter den derzeitigen Anforderungen die aktuelle Tätigkeit nicht bis zum Rentenalter ausüben zu können. Ein alarmierendes Ergebnis!
Auch deshalb fordert ver.di Regelungen, mit denen betriebliche Überlastungs-situationen schnell erkannt und abgestellt werden können. ver.di will außerdem biografieorientierte Arbeitszeitkonten, die arbeitnehmerseitig disponiert, Antworten auf demografische Entwicklungen, geänderte Anforderungen im Arbeitsleben und einer veränderten Erwartungshaltung der Beschäftigten auf die Gestaltbarkeit der Lebensarbeitszeit geben können.
Doch statt sich dieser Situation zu stellen, versucht die Arbeitgeberseite Wege durchzusetzen, die die Beschäftigten z. B. mit Flexibilisierung der Arbeitszeiten weiter belasten. Die Themen - Belastung der Beschäftigten, aktuell vorliegende Arbeitsmengen, demo- grafische Herausforderungen - sind zwar Thema in den Telekom Hochglanzbroschüren, am Verhandlungstisch werden sie aber kleingeredet. Die Bereitschaft der Arbeitgeberseite - diese Themen lösen zu wollen - ist nicht erkennbar!
Vogel Strauß Methode: Hilft nicht! Die Belastungssituation in den Telekom Betrieben hat sich weiter verschärft:
Der IP Umbau der Telekom Netze nimmt Fahrt auf, der INS Ausbau kommt voran und Telekom Vertriebs-Kampagnen werden von den Kunden angenommen. Alles aus Unternehmenssicht erfreulich.
Die Personaldecke der Telekom ist „auf Kante genäht“!
Die vorhandenen Arbeitsmengen stellen für sich schon eine große Herausforderung dar. Technikausfälle und wetterbedingte „Störungslawinen“ treiben die Belastungen allerdings weit über das „erträgliche Maß“.
Statt verantwortlich zu handeln, verstößt die Arbeitgeberseite gezielt gegen Tarifverträge!
Anstatt mit ver.di am Verhandlungstisch zu Lösungen zu kommen, geht die Arbeitgeberseite den Weg, bewusst gegen die geschlossenen Tarifverträge zu verstoßen. Tausende Arbeitszeitstunden sind in den letzten Wochen tarifvertrags-widrig aus den Arbeitszeitkonten der Beschäftigten ausbezahlt worden, um aus „Rotkonten“ herauszukommen. Am Verhandlungstisch erklärte danach die gleiche Arbeitgeberseite, dass es in den Betrieben keine Belastungssituation gäbe: „Die Arbeitszeitkonten seien schließlich im grünen Bereich“.
Es reicht!!!
ver.di hält es für fahrlässig, wie die Arbeitgeberseite die derzeitige Situation ignoriert und sich Lösungen versperrt!
Jetzt ist es an der Zeit:
* die Arbeitgeberseite spüren zu lassen, dass die Schraube überdreht ist,
* dass die Betriebsräte - noch konsequenter als bisher - gegen Belastungsfaktoren vorgehen und ihre Mitbestimmungsinstrumente, gerade auch in Hinblick auf die Arbeitszeitfragen, nutzen und
* dass die Beschäftigten in den Betrieben mit ihrem individuellen Arbeitszeitverhalten deutlich machen:
So geht es nicht weiter, es reicht!!!
23. August 2013
Nachdem die ver.di Verhandlungskommission bei den Auftaktverhandlungen umfassend die ver.di-Forderungen dargelegt und begründet hatte, bezog die Arbeitgeberseite Stellung zu den ver.di-Positionen.
Telekom: Es sind genügend Regelungen zum Gesundheitsschutz vorhanden!
Zu dem Verhandlungskomplex „Überlastungsschutz“ hat die Arbeitgeberseite detailliert erläutert, welche Ableitungen und Konsequenzen aus den Ergebnissen der Telekom-Mitarbeiterbefragung gezogen wurden. Gerade unter dem Gesichtspunkt des Gesundheitsschutzes wären im Konzern umfassende Angebote vorhanden.
Am Ende einer detaillierten Darstellung zog die Arbeitgeberseite das Fazit, dass ausreichend Mechanismen und Regelungen zum Gesundheitsschutz im Telekom-Konzern vorhanden seien und es keiner weiteren ergänzenden Regelungen bedürfe. ver.di weist diese Sichtweise zurück.
ver.di hat die Position der Arbeitgeberseite zurückgewiesen. Aus den eigenen Ergebnissen der Telekom-Mitarbeiterbefragung leitet die Arbeitgeberseite ab, dass sie einen klaren Handlungsbedarf bei den Themen Arbeitsbelastung und Gesundheitsschutz habe. Dies hat sie selbst in den aktuellen Tarifverhandlungen ausgeführt. Insofern zeigen sowohl die Ergebnisse der Telekom-Mitarbeiterbefragung als auch die Ergebnisse der ver.di-Beschäftigtenbefragung einen klaren Handlungsbedarf, u.a. zu dem Thema Arbeitsbelastung auf.
ver.di stellt fest: Der Telekom-Konzern braucht neue tarifvertragliche Regelungen zum Schutz der Beschäftigten vor Überlastung!
Von ver.di zum Überdenken ihres ersten Fazits aufgefordert, haben die Arbeitgeber die Bereitschaft zur tieferen Beschäftigung mit den ver.di Überlegungen erklärt, die in den weiteren Verhandlungen auch erfogt ist.
Weitere Informationen im Tarifinfo "2. Verhandlungsrunde: Gute Arbeit im Telekom Konzern"
Am Dienstag den 25. Juni 2013 sind die Verhandlungen zu zwei wichtigen Elementen der Kampagne „GUTE ARBEIT“ im Telekom Konzern aufgenommen worden.
Im Verhandlungsauftakt hat ver.di die Forderungen zu den Themen „Überlastungsschutz“ und „biografieorientierte Arbeitszeitkonten“ eingebracht und begründet. Die Verhandlungen betreffen die T-Systems- und T-Service- Gesellschaften, TSG, TDG und die DTAG. ver.di strebt für die in die Verhandlungen einbezogenen Unternehmen inhaltsgleiche Regelungen an.
Weitere Informationen im Tarifinfo 5.