08. November 2022
unter dem Eindruck der flächendecken stattgefundenen zahlreichen und sehr beeindruckenden ver.di Aktionen hat die Arbeitgeberseite nach zähen Verhandlungen am Abend der 2. Verhandlungsrunde am 27.09. ein Angebot vorgelegt. Zunächst deshalb nochmals ein herzliches Dankeschön an alle, die sich an diesen Aktionen solidarisch beteiligt haben!
Inhalte des Verhandlungsergebnis:
Stark vereinfacht umfasst das Angebot für unsere Mitglieder eine Erhöhung der Entgelte in zwei Stufen. Stufe 1 zum 01.12. 2022: EG 1-5: +3,1%, EG 6: + 2,9%, EG 7-10: + 2,7%.
Stufe 2: + 2,1% für alle Entgentgruppen zum 01.10.2023. Zudem erfolgen zwei Einmalzahlungen in Höhe von je 500€ im Dezember `22 und März `23 für die Entgeltgruppen 1-6.
Außerdem erfolgt eine Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Beendigungskündigungen bis zum 31.12.2024. Die Zuschussregelung (350€) für Lebensarbeitszeitkonten konnte ebenfalls bis Ende 2024 verlängert werden.
Mitgliederbeteiligung
In einer ersten Online- Befragung unter allen Beschäftigten haben bei einer überwältigenden Beteiligung rund 2/3 aller Teilnehmer*innen angegeben, dass sie mit einem Ergebnis,
dass dem des OSD- Segments entspricht, zufrieden oder sehr zufrieden wären.
Das vorliegende Verhandlungsergebnis wurde hingegen ausschließlich durch unsere Mitglieder bewertet. In regional durchgeführten, virtuellen Mitgliederversammlungen
standen Mitglieder der Verhandlungskommission Rede und Antwort. Zudem fanden zahllose Gespräche und Gesprächsrunden u.a. in den Shops statt. An der nicht
anonymen Online- Abstimmung beteiligten sich allerdings nur wenige Mitglieder. Hier hätten wir uns ein noch viel breiteres Feedback gewünscht.
Lob und Kritik
Die zuständige ver.di Tarifkommission hat sich in ihrer Sitzung am 03.11. intensiv mit den Rückmeldungen befasst. Festzustellen ist eine hohe Zustimmungsrate unserer
Mitglieder in den EG 1-6. Hier wurde insbesondere sehr begrüßt, dass es erstmals gelang die EG 5 in der PVG in die höchste Erhöhungsstufe mit einzubeziehen und somit mehr
Mitgliedern eine höhere Entgeltsteigerung zukommen zu lassen.
Es gab aber auch teils heftige Kritik, besonders aus den Reihen der Shopleitungen (EG 7) u.a. ganz überwiegend wegen des Ausschlusses von den Einmalzahlungen. Das ist
absolut nachvollziehbar, denn schließlich treffen sie die (Energie-) Preissteigerungen ganz genauso. Dies wurde durch die Tarifkommission sehr ernst genommen.
Denn nicht nur in der PVG, sondern im Deutschlandsegment insgesamt ist für uns diese Differenzierung zwischen den Entgeltgruppen und kategorische Abwehrhaltung der
Arbeitgeberseite nicht nachvollziehbar. Im Ergebnis nahm die Tarifkommission das Verhandlungsergebnis einstimmig an. Forderung „Energiegeld“
Der Handlungsbedarf hinsichtlich der fehlenden Einmalzahlungen wurde mit einer zusätzlichen und weitergehenden Forderung aufgegriffen. Der ver.di Bundesfachgruppenvorstand IKT fordert die Arbeitgeberseite auf, die nunmehr bestehende gesetzliche Möglichkeit zur Zahlung eines steuer- und sozialabgabenfreien „Energiegeldes“ bis zu einer Höhe von 3000€ in vollem Umfang auszuschöpfen! – Für alle! (siehe Beschäftigteninformation ver.di IKT vom 04.11.22)
Nachdruck auf Betriebsversammlungen
Dieser Forderung werden wir gemeinsam auch im Rahmen der nun bevorstehenden Betriebsversammlungen Nachdruck verleihen! Nehmt an eurer Betriebsversammlung teil
und zeigt, dass auch eure Energie ihren Preis hat!
eure Teilnahme an den bundesweiten Aktionen haben ihre Wirkung gezeigt. Nach intensiven und anstrengenden Verhandlungen konnten wir am 27. September 2022 für unsere ver.di-Mitglieder ein auf die DT PVG und die aktuelle Situation zugeschnittenes, modifiziertes Ergebnis erzielen.
Im Einzelnen sieht das Verhandlungsergebnis mehrere Themen mit folgenden Elemente vor:
Entgelte:
Erhöhung der Tabellentgelte und individuellen Entgelte ab dem 01.12.2022 für die
- EG 1-5 um 3,1%
- EG 6 um 2,9%
- EG 7-10 um 2,7%
weitere Erhöhung der Tabellenentgelte und individuellen Entgelte für alle Entgeltgruppen (EG 1-10) ab dem 01.10.2023 um 2,1%
Laufzeit bis zum 31.07.2024 (24 Monate)
Einmalzahlungen:
Einmalzahlungen für die EG 1-6 in Höhe von 500,-€ voraussichtlich im November 2022
Eine weitere Einmalzahlung für die EG 1-6 in Höhe von 500,-€ voraussichtlich im März 2023
für beurlaubte Beamt*innen jeweils 425,- €
Teilzeitkräfte jeweils anteilig ihrer individuellen Wochenarbeitszeit
Die Einmalzahlungen sollen nach den Vorgaben des dritten Entlastungspakets steuer- und sozialversicherungsabgabenfrei erfolgen
Lebensarbeitszeitkonten:
Verlängerung der Zuschussregelung (350,-€) für Lebensarbeitszeitkonten (LAZKO) um zwei Jahre bis Ende 2024
Kündigungsschutz:
Verlängerung des ausschlusses betriebsbedingter Beendigungskündigungen bis zum 31.12.2024
Wie geht es weiter? – ver.di Mitglieder stimmen ab
Wir werden zeitnah unsere Mitglieder detailiert über die Verhandlungen und das Ergebnis in regionalen Veranstaltungen informieren.
Im Anschluss findet eine Onlinebefragung statt - alle ver.di Mitglieder in der PVG können und sollen ihre Stimme zum Verhandlungsergebnis abgeben.
Entsprechend der Rückmeldungen aus der Befragung wird dann die zuständige ver.di-Tarifkommission Telekom-Konzern die Beschlussfassung durchführen.
Manfred GeneschenFrank Schmidt
"Mit diesem Ergebnis konnten wir für unsere Mitglieder durchsetzen, dass die Abstufungen zwischen den Entgeltgruppen im Verhältnis zu den früheren Abschlüssen in der PVG, um eine Entgeltgruppe erhöht wurde. Darüber hinaus ist es uns gelungen die Einmalzahlungen sowohl steuer- und abgabefrei zu stellen, als auch zu sinnvollen Zeitpunkten zur Auszahlung zu bringen.
Wir haben ein Tarifpaket geschnürt, das wirtschaftliche Belastungen abfedert und zugleich Beschäftigungssicherheit bietet."
Frank Schmidt, ver.di- Verhandlungsführer
29. Juli 2022 TARIFINFO 2
wie in der Tarifinfo 1 angekündigt, starten wir nun unsere Befragung aller Beschäftigten zur bevorstehenden Tarifrunde DT PVG 2022.
Besonders schwierige Rahmenbedingungen Gerade vor dem Hintergrund der veränderten Ausgangslage mit absehbar dauerhaft hohen Energie- und Lebensmittelpreisen, sind hohe Lohnabschlüsse wichtig, um gerade niedrige Einkommen zu stützen.
Aktuell stehen wir bei „Null“!
Selbst eine 1:1 Übertragung des Ergebnisses OSD inklusiv der Ausweitung des Kündigungsschutzes ist kein Selbstläufer. Die Arbeitgeberseite wird zudem alles daran setzen, keinen höheren Abschluss als im operativen Segment Deutschland (siehe Tarifinfo 1) zuzulassen.
Keine gute Ausgangslage für „einfache“ Verhandlungen!
Deine Einstellung zählt!:
Hier der Zugang zur Befragung. (Laufzeit bis 21.08.2022)
Wie siehst du die Situation? Deine Meinung ist gefragt!
Oskar Michel: „Die Inflation und die steigenden Energiepreise sind für alle eine große Belastung. Für die jüngeren Kolleg*innen in den
Einstiegsentgeltgruppen ist die Situation dagegen dramatisch und teilweise existenziell. Deshalb müssen wir uns
besonders für unsere Mitglieder in den unteren Entgeltgruppen ins Zeug legen. Das mache ich in der Befragung und in den Verhandlungen deutlich.“
Jessica Hernandez,: „Gerade weil wir Jüngeren besonders betroffen sind, werde ich mich an betrieblichen Aktionen bis hin zum Streik beteiligen, wenn ver.di dazu aufruft. Dazu stehe ich ganz klar und sage das auch in der Befragung. Denn die Situation ist wirklich ernst.
Und ich wünsche mir, dass total viele mitmachen, jüngere und erfahrene Kolleg*innen! Nur so - und nur gemeinsam können wir erfolgreich sein!“
Beide vertreten die ver.di-Jugend in der Verhandlungskommission Eure Rückmeldung und eure Rückversicherung zu einer möglichen Aktionsbereitschaft ist von entscheidender Bedeutung für erfolgreiche Verhandlungen und ein gutes Ergebnis.
LInk zur Befragung der Beschäftigen der PVG:
https://umfragen.verdi.de/index.php?r=survey/index&sid=683888&newtest=Y&lang=de-informal
19. Juli 2022 TARIFINFO 1
Die Tarifrunde 2022 für die ver.di-Mitglieder in der Deutschen Telekom Privatkundenvertrieb GmbH (PVG) steht vor der Tür.
Die bisher gültigen Entgelttarifverträge sind zum 31.07.2022 unsererseits gekündigt. Somit können die Verhandlungen ab dem 1. August starten. Konkrete Verhandlungstermine sind noch in der Abstimmung mit der Arbeitgeberseite.
Das am 12.05.2022 erzielte Verhandlungsergebnis für die Tarifrunde im operativen Segment Deutschland (OSD) des Telekom-Konzerns entfaltet natürlich eine starke Signalwirkung in den Konzern hinein.
Hier das Ergebnis - stark vereinfacht - in Stichworten:
+ 3,1% für die EG 1-5
+ 2,9% für die EG 6
+ 2,7% für die EG 7-10 in einer ersten Erhöhungsstufe.
Für alle Entgeltgruppen weitere 2,1% in einer zweiten Stufe bei einer Gesamtlaufzeit von 24 Monaten.
Zusätzlich haben wir zwei Einmalzahlungen innerhalb der Laufzeit vereinbart, um angesichts der derzeit sprunghaften Preisentwicklungen für die besonders betroffenen einen Puffer zur Verfügung zu stellen.
Daneben wurde der Kündigungsschutz für ein Jahr (für fast alle Gesellschaften) verlängert.
Übertragung schon erledigt?
In den vergangenen Jahren ist es uns für die PVG durchweg gelungen die guten Tarifergebnisse des OSD 1:1 auf die PVG zu übertragen. Dies ist ein großer Erfolg! Denn es ist alles andere als selbstverständlich, da jede Gesellschaft auch besondere Eigenheiten hat.
In der DT IT bekommen die Kolleg*innen zwar die gleichen Entgelterhöhungen, der Kündigungsschutz wird läuft allerdings ein Jahr früher aus, als im Rest des Deutschland-Segments. Hier hat die Arbeitgeberseite aufgrund einer (angeblichen) Überpersonalisierung eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit – ohne Lohnausgleich – in die Verhandlungen eingebracht. Dies wurde um den Preis des kürzeren Kündigungsschutz erfolgreich abgewehrt. Diese Thematik wird nun für die DT IT später separat verhandelt.
… und in der PVG?
Herr Henn hat als Geschäftsführer Personal auf der Betriebsversammlung in Fulda eine Bemerkung gemacht, aus der man auch sein Interesse an einer 1:1 Übertragung des Tarifergebnisses schließen kann. Das haben wir natürlich sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen, weil es tatsächlich ein Erfolg wäre und bedeutet, dass die Beschäftigten in der PVG nicht weniger „wert“ sind als im Rest des Deutschlandsegments.
Aber warum wehrt sich die Arbeitgeberseite seit Jahren so vehement dagegen, die PVG gleich von Anfang an in die Verhandlungen mit einzubeziehen? Erst recht wenn man die gleiche Wertschätzung so betont.
Diese Separierung gefällt uns ganz und gar nicht! Die Beschäftigten der PVG sind dadurch immer auch ein Stück erpressbar. Zusätzlich wird auch ein ein weiteres „an den Rand“- oder gar „herausdrücken“ aus dem Konzern dadurch für den Arbeitgeber einfacher.
Wenn die Arbeitgeberseite es ernst meint mit OmniChannel und Wertschätzung der Mitarbeiter*innen, dann muss eine Einbeziehung in die Tarifverhandlungen von Anfang an, eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Zumal die PVG völlig unstreitig in das OSD gehört und die in der PVG eingesetzten Azubis zudem durch ihre formale Zugehörigkeit in die DTAG, es bereits sind.
Veränderte Ausgangslage
Die dramatische politische Weltlage und die hochdynamische und sich verschärfende wirtschaftliche Situation in Deutschland, mit einer sich nunmehr verfestigenden Inflation und absehbar weiter steigenden Energiepreisen treibt uns in große Sorge hinsichtlich der Kaufkraft insgesamt und insbesondere in der PVG.
Wir gehen deshalb mit einer angepassten und ergänzten Forderung in die Verhandlungen die sich an die Forderung der „großen Tarifrunde“ orientiert aber dennoch die aktuelle Situation insbesondere in der PVG berücksichtigt.
Eure zuständige ver.di Tarifkommission hat am 7. Juli 2022 folgende Forderungen beschlossen:
* Tabellenwirksame Entgelterhöhung und Erhöhung der individuellen Entgelte um 6 %
* Komponente zur Steigerung der Einkommensgerechtigkeit
* In Kenntnis des Ergebnisses im OSD treten wir an mit dem Ziel, die größtmögliche Stärkung der Reallöhne durchzusetzen. Dies unter besonderer Berücksichtigung der PVG
* Laufzeit 12 Monate
Verhandlungsführung mit hoher Empathie - Befragung startet in Kürze
Damit wir eure Prioritäten, Sorgen und die Erwartungen gegenüber der Arbeitgeberseite noch besser kennen, starten wir in Kürze eine Befragung aller Beschäftigter in der PVG. Dies kann uns wertvolle Hinweise und Anhaltspunkte für die innere Ausrichtung eurer ver.di Verhandlungskommissionin den Tarifverhandlungen liefern. Diesbezüglich lehnen wir uns gern an der Slogan des Betriebsrates an: „Einmischen lohnt sich!“
In diesem Zusammenhang fragen wir zudem auch ganz konkret nach eurer Bereitschaft zur aktiven Beteiligung an möglichen Aktionen bis hin zu ggf. notwendigen Warnstreiks. Diese Rückversicherung einer breiten Beteiligungsbereitschaft an möglichen Aktionen ist für uns von entscheidender Bedeutung um selbstbewusst der AG-Seite gegenübertreten zu können. Dies gerade vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden besonders schwierigen Lage!
Verhandeln ohne eine Mitgliederstarke und „kampfbereite“ Belegschaft ist eher wie „kollektive Bettelei“! (Formulierung aus einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts)
Deshalb laden wir euch herzlich ein, an der Umfrage zur Tarifrunde 2022 in der PVG teilzunehmen. Ziel ist es, trotz der Urlaubszeit eine so hohe Beteiligung zu erreichen, die es ermöglicht aus allen Regionen und Bereichen aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen, die wir in die Verhandlungen einfließen lassen können.
„Eine hohe Beteiligung an der Befragung signalisiert uns, wie wichtig die Tarifverhandlungen überhaupt für die Belegschaft ist. Dabei ist ein hoher ver.di-Organisationsgrad entscheidend für die Durchsetzungsfähigkeit und das Verhandlungsergebnis.“ sagt Matthias Hörig, Mitglied Eurer ver.di-Verhandlungskommission
ver.di Mitglieder bestimmen mit:
Um es klar zu sagen: zu der nun anstehen Befragung laden wir alle Beschäftigten der PVG herzlich ein. Alle Rückmeldungen sind für uns spannend. Ein besonderes Gewicht haben aber natürlich die Rückmeldungen unserer ver.di-Mitglieder.
Nach den Verhandlungen laden wir nur unsere ver.di Mitglieder ein, um uns mitzuteilen, ob das Verhandlungsergebnis für sie tragfähig ist.
Wir sind eine Mitgliederorganisation. Fest entschlossen diesen Weg gemeinsam zu gehen.
Stärker mit dir.
ver.di IKTStärker mit dir.
Schwierige Verhandlungen zeichnen sich ab, deshalb jetzt:
Mitmachen, einmischen und falls noch nicht geschehen: ver.di Mitglied werden!
Denn unsere Aktionsfähigkeit und Durchsetzungsstärke muss immer wieder neu sichergestellt werden.
Erst recht in diesen besonderen Zeiten!
PDF | 262 kB
PDF | 512 kB
PDF | 374 kB